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Ich arbeite nach einer alten Kunsthandwerkstechnik, die sich Hitchen nennt. Vor einigen Jahren bin ich durch Zufall auf dieses Wort gestoßen und wollte wissen was dahinter steckt. Sofort fasziniert davon, was man aus Pferdeschweifhaar alles machen kann, war mir klar, dieses Handwerk möchte ich auch beherrschen. Vor allem Maria-Sabine-Schmidts Literatur und sehr hilfreiche Tipps von Dagmar Weber haben es mir ermöglicht dieses wunderbare Kunsthandwerk zu erlernen und in den letzten Jahren meinen eigenen Weg als Kunsthandwerkerin zu finden.

Nun zur Geschichte und Arbeit mit Pferdeschweifhaar: Hitching bedeutet soviel wie knoten, wickeln, anbinden. Beim Hitchen werden die Schweifhaare von Pferden verarbeitet. Dieses Kunsthandwerk gilt in den USA als reine Cowboykunst, ist jedoch, wenn man weiter zurückblickt eine Technik die von Nordafrika über Spanien nach Nordamerika gefunden hat. Auch die Flechtkunst spielt eine wesentliche Rolle bei der Verarbeitung von Pferdeschweifhaar. Es lassen sich wunderschöne Halfter, Zäume, Gürtel, Fliegenwedel, Hundehalsbänder und Schmuckstücke aus Schweifhaar herstellen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Besonders die Mustervariationen lassen viel Raum für die Verwirklichung eigener Ideen und so hat jeder Hitcher seine ganz individuelle Handschrift.

Zur Arbeitsweise: Die Schweifhaare werden aussortiert, gewaschen, zu Strängen verzwirnt und schließlich auf einem Kettfaden, der um einen Stab – die sog. Seele – läuft, geknüpft. Anschließend wird das Stück gepresst und je nach Modell mit Lederteilen weiterverarbeitet.

Diese Arbeit erfordert viel Geduld, Zeit, Konzentration, Geschicklichkeit und Ideenreichtum. Da mich vor allem die Natürlichkeit, die Beschaffenheit und die Farben des Materials Pferdehaar faszinieren, arbeite ich vorrangig mit Naturfarben, die schon viele Variationsmöglichkeiten zulassen. Pferdehaar hat eine lange Lebensdauer, ist ein nachwachsender Rohstoff, der Nässe und Kälte standhält und sich durch seine Reißfestigkeit und Robustheit auszeichnet. Es sieht also nicht nur gut aus, sondern hält auch wirklich etwas aus.

Meine ersten gelungenen Werke waren vor allem Hundehalsbänder in denen so an die 30 bis 40 Arbeitsstunden stecken, je nach Design und Größe, versehen mit sorgfältig verarbeiteten Lederteilen per Hand bearbeitet und genäht.

Einzigartiger Pferdehaarschmuck aus dem Schweifhaar des eigenen Pferdes darf natürlich auch nicht fehlen und schlussendlich Zäume mit gehitchten Nasen- und/oder Stirnriemen in handgearbeiteter Lederausführung machen das Handwerk mit dem wundervollen Naturmaterial Pferdehaar komplett.

Viel Vergnügen beim Stöbern und Aussuchen!

www.pferdeschweif.at / Konzept und Grafik: Caterina Krüger / Programmierung: iamthenoise